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Dr. Heinz Loewe: Meine Motivation

Es war der 9. September 1921 als ich das Licht der Welt in München erblickte. Schon dieses Geburtsdatum betrachtete ich im Laufe der Jahre als ein gutes Omen, denn in Zahlen geschrieben besteht 9.9.21 aus einer glücklichen Kombination. 9 ist das Quadrat über der Zahl 3, dem Symbol der Dreiheit und 21 ist das Produkt aus den Zahlen 3 und 7, wobei die Zahl 7 auch eine mystische Bedeutung hat, denn sie ist die Summe aus der Dreiheit und der Zahl 4, dem Symbol der vier Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West und auch der vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Und um das mystische Zahlenspiel noch zu komplettieren, ist die Quersumme des Geburtsdatums 9 + 9 + 2 + 1 = 21. Ich empfand dies schon verhältnismäßig früh als ein Omen für mein weiteres Leben.

 

Aber nicht nur diese Zahlenkombination beschäftigte meine Phantasie, sondern auch die Lage meines Geburtshauses. Als die Münchner Stadt über ihren alten, seinerzeit befestigten Mauerring hinauswuchs, entstand sozusagen auf dem Reißbrett geplant und ausgeführt von Ludwig von Skell und Karl von Fischer unter anderem das neue Stadtviertel zwischen Karls- und Schwabinger Tor, die sogenannte Max-Vorstadt, zu der auch die Schellingstraße gehört. Mein Geburtshaus, die Nummer 70 in dieser Schellingstraße, lag im Schnittpunkt zweier Achsen, einer nord-südlich und einer ost-weltlich verlaufenden. Die Wohnungen in diesem Haus hatten in ihrer Süd-Ost Ecke einen runden Anbau, so dass dieser wie ein Turm sich an der Mauer emporrankte. Seine Fenster gewährten einen prächtigen Einblick in die Kreuzung der zwei Sichtachsen, der mich zu allerlei Beobachtungen anregte. Die nord-südliche war begrenzt durch ein seltsames Bauwerk, den sogenannten Glaspalast. Er war als Möglichkeit für Ausstellungen aller Art gedacht und markiert in der Münchner Stadtgeschichte den großen Einschnitt mit dem Eintritt Münchens in das industrielle Zeitalter. Dieses eigenartige Gebilde aus Glasflächen und rostfärbigem Stahl empfand ich schon sehr bald als etwas ganz Ungewöhnliches.

Nach Norden berührte diese Sichtachse auch nicht so Alltägliches: Da lag auf der linken Straßenseite der Alte Nördliche Friedhof, mitten in dicht bebautem Gebiet gelegen zweifellos eine Besonderheit.

Hin und wieder tönte es getragen aus dem üppigen Baumbestand hinter der ziegelroten Begrenzungsmauer, wenn jemand zu Grab getragen wurde. Das galt besonders für die Blasmusik für einen Veteranen aus dem sogenannten „Siebz’ger Krieg“ 1870/1871 zwischen Deutschland mit Frankreich.

Auf der anderen, der rechten Straßenseite, dehnte sich in leuchtendem Ziegelrot ein gewaltiger Bau in östlicher Richtung bis zur nächsten Straße aus. Ihn krönte ein dicker Turm mit einer Windfahne in Form eines spitzen Dreiecks oben darauf. Die Ost-West-Achse prägte sich nachhaltig in meine Erinnerung ein, weil es der Weg war, den meine Mutter gewählt hatte, wenn sie mich kleinen Buben zum Spaziergang in den Englischen Garten brachte. Zudem wurde es später dann der Schulweg in die Volksschule an der Türkenstraße. Die Begrenzung dieser Sichtachse bildete im Osten die Ludwigskirche, für meine Phantasie ein merkwürdiger Bau, dessen Inneres ich erst mehr als ein Jahrzehnt später kennenlernte.

Und was begrenzte jene Sicht im Westen? Nichts, denn die Sraße verlor sich dort mit einer Kurve nach rechts sozusagen ins Leere. Im Gegensatz zum Gegenständlichen empfand ich diese Situation als ein Vakuum, das man besser nicht betreten solle und ich wurde darin bestärkt durch die Ansicht meiner Mutter, dass man dorthin nicht geht, eben „das tut man nicht“. Rationell lässt sich diese Einstellung nicht erklären.

 

 

Kein Wunder also, dass ich mir diesen Erker zu meinem Lieblingsplatz erkor. Besonders angetan hatte es mir die erwähnte Windfahne in Form des spitzwinkligen Dreiecks. Meist fand ich die Spitze nach rechts zeigend, dann aber wieder, zwar deutlich seltener, nach links. Bisweilen aber schien sie völlig verschwunden zu sein. Ich kleiner Bub konnte mir damals keinen Reim darauf machen, aber mein Vater erklärte mir, dass dies von der Richtung abhänge, aus welcher der Wind weht. Häufig aus Westen, seltener aus Osten und nur bisweilen aus Norden beziehungsweise Süden. Das leuchtete mir ein und ich beobachtete sichtlich interessiert Tag für Tag die Stellung jener Windfahne.

Mein suchender Blick zur Windfahne streifte noch eine weitere Art der Variabilität, die mein Interesse beanspruchte. Es waren die Dachfenster in den Schrägen der Häuser gegenüber. Sie konnten wechselnd offen, halboffen oder geschlossen sein, ein weites Beobachtungsfeld. Man mag als Erwachsener solch skurile Interessen verständlicherweise belächeln, aber mir bedeuteten sie damals viel.

Die wechselnden Stellungen jener Windfahne eröffneten mir nach einiger Zeit das Interesse am Wetter als solchem. Ich lernte den Wetterbericht in der Zeitung samt zughöriger Wetterkarte kennen und deuten. Bald legte ich mir ein Heft an, in das ich Phantasiewetterkarten zeichnete, samt den möglichen passenden Wetterdaten fiktiver Wetterstationen dabei. Durch meinen Vater erfuhr man im Gymnasium – es war das humanistische Maxgymnasium in Schwabing – von meiner meteorologischen Liebhaberei und empfahl das Studium der Naturwissenschaften, obwohl man im humanistischen Gymnasium hauptsächlich geisteswissenschaftlich orientiert war.

Damit wäre eigentlich ein späterer Lebensweg als Meteorologe programmiert. Allerdings galten die Berufsaussichten als nicht unproblematisch, was speziell für mich von Bedeutung war, nämlich möglichst bald eine sichere Berufslaufbahn anzustreben, da mein Vater gesundheitlich nach einer Diphterie im Jungendalter nachhaltig angeschlagen war und das Brot für unsere vierköpfige Familie mühsam als Privatlehrer verdienen musste. Also Schluss mit der glücklichen Möglichkeit sein Hobby zum Beruf machen zu können.

 

 

Da gab es aber zum Glück noch ein zweites Standbein, auf dem ich mir eine berufliche Existenz aufbauen konnte. Und das kam so:

Ich mochte zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen sein, als ich zu Weihnachten als Geschenk ein Buch bekam, betitelt „Die Höhlenkinder“. Da ging es darum, dass eine alte Großmutter mit ihren beiden Enkeln, einem Buben und einem Mädchen, vor den Wirren des Dreißigjährigen Krieges in ein rundum abgeschlossenes Hochtal, den sogenannten Heimlichen Grund, kamen. Die Großmutter starb bei dieser Flucht, sodass die beiden damals sechs und sieben Jahre alten Enkel auf sich selber gestellt waren. Im Laufe ihres weiteren Lebens durchliefen sie alle Entwicklungsstadien wie sie seinerzeit die Menschen beginnend von der Steinzeit bis in die Gegenwart erlebt haben. Da fand eines Tages der junge Peter, so hieß der Bub in der Erzählung, grünfärbige Steine, aus denen er Kupfer erschmelzen konnte, das so lebenswichtige Metall seinerzeit. Ich fand das als sehr bedeutsam und erinnerte mich daran, als ich im Geröll der Isar auch grüne Steine fand. Ob man daraus Kupfer erschmelzen könne, war die Frage, die ich im Gymnasium an den Naturkundelehrer richtete. Der bedauerte meine Frage nicht exakt beantworten zu können, gab mir aber ein Lehrbuch der analytischen Chemie aus seiner Zeit als Student für das Lehramt. Für mich war es das Tor zu einer mich faszinierenden Welt der Stoffe und deren Umwandlungen durch chemische Prozesse. Während für manche meiner Schulkameraden Chemie eng verbunden sei mit Krachen und Stinken, war sie für mich eine richtige Offenbarung.

Die grüne Farbe jener Isarkiesel kam nicht vom vermuteten Kupfer sondern vom Eisen, wie ich durch entsprechende Nachweise erleben konnte.

Somit war mein künftiger Lebensweg programmiert: Ich wollte Chemiker werden und deshalb ein entsprechendes Hochschulstudium beginnen. Das Hobby zum Beruf zu machen – in der Meteorologie war es mir verwehrt – aber ich hatte diese Möglichkeit doch noch erleben dürfen, zumal die wirtschaftlichen Aussichten unter damaligen Aspekten günstiger für die Chemie als die Meteorologie waren. Die Meteorologie blieb allerdings mein geliebtes Steckenpferd und meine Freude am Beobachten der meterologischen Elemente hielt unvermindert bis heute an.

 

 

So schrieb ich mich also nach dem Abitur an der Technischen Hochschule in München ein. Bald kam ich mir wie im Paradies vor, denn ich lernte durch die Nebenfächer Botanik und Mineralogie neue Erlebnisfelder kennen, die ganz zu meinen bisherigen Interessen passten.

Die botanischen Exkursionen in die Umgebung von München brachten nicht nur neue Erkenntnisse der Pflanzenwelt sondern auch die Bekanntschaft der Lehramtskandidatin Maria Hofmann. Saßen wir anfangs im Eisenbahnabteil etwas steif einander gegenüber, so kam es dann doch bald zu Gesprächen, aus denen sich eine beidseitige Sympathie entwickelte.

Der Krieg unterbrach unsere Kontakte. Maria Hofmann setzte ihr Studium in Dresden fort und entkam mit großem Glück dem Inferno der Bombardierung und dem Feuersturm, der Unglück über so viele Menschen gebracht hat. Ich  konnte das Studium nach schwerer Erkrankung an Scharlach, kriegsbedingt eingeschränkt, fortsetzen. Maria kehrte nach Kriegsende nach München zurück und so konnten wir unsere Zweisamkeit fortsetzen, die nach Verlobungszeit zur Heirat führte, so dass es nun eine Maria Loewe gab.

 

Etwa zur gleichen Zeit schloss ich mein Studium mit der üblichen Promotion ab und stand nun vor dem Beginn einer Berufslaufbahn als Chemiker.

 

Durch persönliche Vermittlung hatte ich die Möglichkeit in die Forschungsabteilung der Farbwerke Höchst in Frankfurt einzutreten und in einem Traumberuf tätig zu werden. Viele Forschungskollegen sprangen im Laufe der Zeit auf die Stufen der Karriereleiter, die so manchen hoch hinauf in schon dünne Luft führte. Mich reizte das nie, denn wie in meiner Jugendzeit blieb ich dem Forschen und Beobachten treu. So konnte ich meinen sozusagen Hobbyberuf drei Jahrzehnte lang genießen. Erst die letzten drei Jahre in Höchst verschlugen mich in die Papierwelt des Managements, was durchaus dem Laufe der Zeit entsprach.

 

Pensionist – für mich kein Fallen in ein tiefes loch, wie man es gar nicht selten hört. Am Anfang dieses neuen Lebensabschnittes stand eine Herzoperation mit damals noch nicht so gewissem glücklichen Ausgang. Das war hauptsächlich der Grund, für die weiteren möglichen Lebensjahre einen einigermaßen sicheren Hafen aufzusuchen.

 

 

Da traf es sich gut, dass wir die INSULA kannten, ein Altenheim, in der Strub bei Berchtesgaden, in dem meine Mutter die letzten fünf  Jahre ihres langen und erlebnisreichen Lebens verbracht hatte. Berchtesgaden – eine Rückkehr in die Zeiten der Erinnerungen aus Kinder- und Jugendjahren – was könnte es Schöneres für mich geben. Von der Herzoperation hatte ich mich inzwischen gut erholt gehabt und so genügend Spielraum für die weitere Gestaltung meines Lebens.

 

In Berchtesgaden gab es seit den Siebziger Jahren einen Nationalpark, entstanden aus dem alten sogenannten Pflanzenschonbezirk und späterem Naturschutzgebiet. Zu den Aufgaben eines solchen Nationalparks gehört, neben Forschung, auch die Vermittlung von einschlägigem naturwissenschaftlichen Wissen. Die angebotenen Exkursionen in Botanik und Geologie passten vorzüglich zu meinen alten Interessen, sodass ich gerne diese Angebot wahrnahm. Der Leiter der botanischen Exkursionen, Dr. Helmut Wunder, meinte nach einiger Zeit, er könne mir selber eine solche Exkursion anvertrauen und räumte mir eine Probeexkursion ein. Die fiel zu seiner Zufriedenheit aus, sodass er sich deutlich entlastet fühlte.

 

Eine ähnliche Situation ergab sich für den Bereich der Geologie, wo mir der pädagogisch hervorragende Geologe Dr. Ewald Langenscheid Gelegenheit gab, mich auch auf diesem Gebiet aktiv zu betätigen.

 

Neben diesen naturwissenschaftlichen Interessen hatte ich schon in der Gymnasialzeit Geschmack an Geschichte gewonnen, woran ein begeisterungsfähiger Lehrer „schuld“ war. Aktuell inspirierte er mich zur Beschäftigung mit der Propstei Berchtesgaden und deren Jahrhunderte alten Historie.

 

 

So ergab sich für mich ein ansprechendes Führungskonzept, das ich in zwei Themen umsetzen konnte, nämlich in eine Führung mit dem Titel „St. Bartholomä einmal anders“ und „Salz – das weiße Gold“. Das erstere Thema gab die dreiteilige Antwort auf die dreiteilige Frage „Was wächst auf welchem Boden und was hat der Mensch damit gemacht?“ die letztere gab die Gelegenheit tief in die Geschichte Berchtesgaden hineinzuleuchten und den Begriff „Salz – das weiße Gold“ entsprechend differenziert zu betrachten, einschließlich seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Beide Führungsthemen fanden durchwegs großes Interesse bei den Teilnehmern, was mir natürlich Labsal war. Für diese fast zwei Jahrzehnte ehrenamtliche Tätigkeit bekam ich ein Ehrenabzeichen, über das ich mich ehrlich gefreut habe: war es doch eine Anerkennung für etwas, was ich nie als Last empfunden hatte.

Indes eröffnete sich mir außer dem Nationalpark ein weiteres Erlebnisfeld in Form des Stadtvereins Salzburg. Auf ihn aufmerksam wurde ich durch einen Schaukasten mit dem Programm seiner Tätigkeit. Die betrafen außer der wichtigen Mitwirkung bei der weiteren Gestaltung Salzburgs, Führungen in die nähere, aber auch weitere Umgebung Salzburgs bis hin zu Abstechern in benachbarte Länder. Ich trat diesem Verein alsbald bei und erlebte herrliche Eindrücke, vermittelt durch Experten der jeweiligen Thematik. Ich selber konnte mich auch etwas aktiv daran beteiligen, indem ich Ergänzungen zum Bild der Landschaften und ihrer geologischen Erklärung beisteuern konnte.

 

 

Betrachte ich all diese Pensionistentätigkeiten als eine Sammlung besonders naturwissenschaftlicher Prägung, so sei dies wahrhaftig genug für ein erfülltes Pensionistenleben. Da gab und gibt es aber noch ein weiteres Erlebnisfeld, dessen Früchte weit zurück reichen. Es ist die Musik, speziell die der Orgel. Ich erinnere mich an ein aufwühlendes Orgelkonzert anlässlich eines Kongresses, das hauptsächlich César Franck gewidmet war. Die Orgel ließ mich nicht mehr los und ich konnte viele schöne Stunden mit ihrer Musik genießen. Da traf es sich auch gut, dass es in meiner Berufszeit den Organisten Helmut Walcha gab, der jeden Samstag in einer Frankfurter Kirche eine Orgelvesper gestaltete. Sie war für mich immer ein Höhepunkt der Woche gewesen.

 

Als wir endlich nach längerer Wartezeit in Kelkheim, nahe bei Frankfurt gelegen – die Wohnungsnot erst wenige Jahre nach Kriegsende war noch groß – erfreuten wir uns an den Bach-Kantaten, die der hessische Rundfunk allsonntäglich seinen Hörern spendierte. Besonders mir nutzte Albert Schweitzers berühmtes Buch über Johann Sebastian Bach viel zum Verständnis dieser Musik.

 

Maria versuchte ihr ausgeprägtes Talent für Zeichnen und Malen – festgehalten in einer großen Menge an Beispielen – auch mich zu übertragen, aber leider vergeblich, denn ich bin in dieser Hinsicht dermaßen unbegabt, dass das ganz seltene Vorrücken vom letzten Platz bei meinen Schulkameraden in der Zeichenstunde auf den vorletzten, die Bestätigung für die mangelnde Begabung war. Maria empfand die Welt mehr als Ganzes, während ich eher zu deren Analytik neige.

 

So sah sie als eines ihrer wesentlichen Ziele darin, das Wirken meines Urgroßvaters Ludwig Thiersch, seinerzeit ein bekannter Kirchen- und Historienmaler, in seiner Ganzheit zu erfassen. Ihr großer Wunsch, eine Dissertation über diesen Künstler anzuregen, ging sehr zu ihrem Leidwesen nicht in Erfüllung, so lange sie lebte. Erst jetzt, posthum also, wird aus ihrem so sehnlichen Wunsch Wirklichkeit, denn eine Studentin, Frau Hanna Kaiser, steht vor dem Abschluss ihrer Dissertation über Ludwig Thiersch. Für Maria wäre es die Erfüllung eines Lebenswunsches gewesen.

 

 

Maria und ich, beide wuchsen wir in unserer Kinder- und Jungendzeit in Sparsamkeit auf und waren so während unserer langen gemeinsamen Zeit jeder Verschwendung abhold. Dies hatte die erfreuliche Folge, dass wir uns keine finanziellen Sorgen zu machen brauchten. Mit zunehmendem Alter stellte sich die Frage nach dem Vererben. Am sinnvollsten schien uns die Begünstigung einer gemeinnützigen Einrichtung zu sein. Herr Helmut Lindner, seinerzeit Experte in Stiftungswesen bei der Dresdner Bank, wurde diesbezüglich richtungsweisend. War ursprünglich an eine Stiftung von Todes wegen gedacht, so bot der Rat die Stiftung als „Dr. Heinz und Maria Stiftung“ schon zu meinen Lebzeiten zu gründen und so Einfluss auf die Verwendung der Stiftsmittel zu haben, die optimale Lösung.

 

Maria war damit einverstanden, dass ich die Tätigkeit fördere, denen ich für meine Erlebnisse besonderen Dank schulde. In erster Linie ist das die Kirchenmusik, speziell für die evangelische Gemeinde in Berchtesgaden bzw. Bischofswiesen, gefolgt von Belangen des Nationalparkes Berchtesgaden, die jeweils mit der dortigen Leitung anzusprechen sind. Außer diesen beiden persönlich bestimmten Widmungen kommt noch das Interesse an einer von Herrn Lindner gegründeten Stiftung mit dem Titel „HundeHelfenHeilen“. Es entspricht meiner Beobachtung und Überzeugung, dass es zwischen dem Menschen und beispielsweise einem Hund enge und fruchtbare Beziehungen gibt. Dies ist für mich der Grund, diese genannte Stiftung „HundeHelfenHeilen“ zu unterstützen.

 

Zum Glück für die Förderung der Kirchenmusik habe ich eine ideale Partnerin, nämlich Frau Elke Michel-Blagrave, ihres Zeichens Kirchenmusikerin an der Christuskirche in Berchtesgaden. Als solche bietet sie bei den sonntäglichen Gottesdiensten konzertreife Orgelmusik, wobei sie den Bogen, beginnend mit Sweelinck aus dem 16. Jahrhundert über den schier unerschöpflichen Johann Sebastian Bach bis hin zu den Romantikern und zeitgenössischer Orgelliteratur, meisterhaft spannt.

 

Nicht nur dass bei Orgelwettbewerben mehrere gewonnene Preise sie als vorzügliche Organistin ausweisen, sondern dass sie auch hervorragend versteht, einen kleinen, aber feinen Kammerchor erfolgreich zu leiten. So wurde es zu meiner großen Freude möglich, mit Hilfe unserer Stiftung einen wesentlichen finanziellen Beitrag zu ihren Aktivitäten leisten zu können.

 

Der große Widerhall bei den Besuchern der Kantantengottesdienste und besonders der Bach’schen Oratorien, wie der h-Moll-Messe oder der Matthäus-Passion, wird seine Fortsetzung fnden bei der Planung weiterer kirchenmusikalischer Vorhaben in naher und ferner Zukunft.

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